Katrin Trost

"m1 + d1 = 1", AtelierFrankfurt 2011

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m1 + d1 = 1
[meins plus deins gleich eins]


kuratiert von Manuela Messerschmidt


Unter dem Titel „m1 + d1 = 1“ zeigt Katrin Trost neue Zeichnungen und Gemälde aus ihrer Serie „Forms of Live and Death“. Die gezeigten Arbeiten nehmen die morbide Atmosphäre vom Ausstellungsraum – dem alten Kellergewölbe des AtelierFrankfurts – auf und spielen mit der Vorstellung vom ewigen Kreislauf des Lebens.

Die Absolventin der Hochschule für Gestaltung in Offenbach verwendet eine organische Formensprache mit der sie den Kreislauf von Werden und Vergehen thematisiert. Dabei geht es ihr um eine nicht stillstehende Materie, die stets neue Formen aus ein und demselben Material hervorbringt und damit eine unendliche Zahl an amorphen Körpern erzeugt. Die unterschiedlichen Zustände eines Materials, das sich verdichtet, auseinanderdriftet, unterschiedliche Formen annimmt und sich trotzdem nicht verändert bilden den Kern von Trosts Arbeiten.

Den organischen, feinen Körpern setzt Katrin Trost die klare Zeichensprache der Mathematik entgegen. Pfeile, Unendlichkeits- und Gleichheitszeichen bevölkern ihre feinen Zeichnungen und lasierten Malereien und drücken damit ihre Faszination für die Existenz von Leben aus. Der Kreislauf des Lebens ist für die Künstlerin kein undurchschaubarer Prozess, sondern folgt einem logischen Regelwerk.

Mit ihrer Arbeit versucht Katrin Trost einen Blick hinter die Phänomene des Werdens und Vergehens zu erhaschen. Ihre leichten Zeichnungen, die sie mit schwarzem Kugelschreiber anfertigt, und ihre Malereien, die auf Acrylfarbe und Pigment basieren, lassen immer noch die Materialität des Bildträgers durchscheinen. Ihre Skulpturen und Installationen bestehen aus durchsichtigen Materialien. Sie lassen den Betrachter hinter das Motiv blicken und geben ihm das Gefühl etwas entdecken zu können und damit einem Großen und Ganzen auf die Spur zu kommen – fassbar wird das große Unbekannte jedoch nie.

Im Rahmen ihrer Frankfurter Ausstellung erstellt die Rüsselsheimerin erstmals eine raumgreifende Installation. Hat sie bisher in ihren Ausstellungen ausschließlich Skulpturen gezeigt, präsentiert sie diesmal ein speziell auf den Kellerraum  bezogenes Objekt, das wie ihre Zeichnungen und Malereien aus feinen und durchscheinenden Materialien besteht. Sie wird der morbiden Atmosphäre des Kellerraums eine phantastische, schimmernde Welt des Lebens gegenüberstellen und einen sphärischen Raum schaffen, in dem die buchstäbliche Zerbrechlichkeit des Lebens materialisiert wurde.