kuratiert von Manuela Messerschmidt
Unter dem Titel „m1 + d1 = 1“ zeigt Katrin Trost neue Zeichnungen und Gemälde aus
ihrer Serie „Forms of Live and Death“. Die gezeigten Arbeiten nehmen die morbide
Atmosphäre vom Ausstellungsraum – dem alten Kellergewölbe des AtelierFrankfurts
– auf und spielen mit der Vorstellung vom ewigen Kreislauf des Lebens.
Die Absolventin der Hochschule für Gestaltung in Offenbach verwendet eine organische
Formensprache mit der sie den Kreislauf von Werden und Vergehen thematisiert.
Dabei geht es ihr um eine nicht stillstehende Materie, die stets neue Formen aus ein
und demselben Material hervorbringt und damit eine unendliche Zahl an amorphen
Körpern erzeugt. Die unterschiedlichen Zustände eines Materials, das sich verdichtet,
auseinanderdriftet, unterschiedliche Formen annimmt und sich trotzdem nicht
verändert bilden den Kern von Trosts Arbeiten.
Den organischen, feinen Körpern setzt Katrin Trost die klare Zeichensprache der
Mathematik entgegen. Pfeile, Unendlichkeits- und Gleichheitszeichen bevölkern ihre
feinen Zeichnungen und lasierten Malereien und drücken damit ihre Faszination für die
Existenz von Leben aus. Der Kreislauf des Lebens ist für die Künstlerin kein
undurchschaubarer Prozess, sondern folgt einem logischen Regelwerk.
Mit ihrer Arbeit versucht Katrin Trost einen Blick hinter die Phänomene des Werdens
und Vergehens zu erhaschen. Ihre leichten Zeichnungen, die sie mit schwarzem
Kugelschreiber anfertigt, und ihre Malereien, die auf Acrylfarbe und Pigment basieren,
lassen immer noch die Materialität des Bildträgers durchscheinen. Ihre Skulpturen und
Installationen bestehen aus durchsichtigen Materialien. Sie lassen den Betrachter
hinter das Motiv blicken und geben ihm das Gefühl etwas entdecken zu können und
damit einem Großen und Ganzen auf die Spur zu kommen – fassbar wird das große
Unbekannte jedoch nie.
Im Rahmen ihrer Frankfurter Ausstellung erstellt die Rüsselsheimerin erstmals eine
raumgreifende Installation. Hat sie bisher in ihren Ausstellungen ausschließlich
Skulpturen gezeigt, präsentiert sie diesmal ein speziell auf den Kellerraum bezogenes
Objekt, das wie ihre Zeichnungen und Malereien aus feinen und durchscheinenden
Materialien besteht. Sie wird der morbiden Atmosphäre des Kellerraums eine
phantastische, schimmernde Welt des Lebens gegenüberstellen und einen sphärischen
Raum schaffen, in dem die buchstäbliche Zerbrechlichkeit des Lebens materialisiert
wurde.
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