Katrin Trost

"Ansichtssuche" - Junge Hessische Kunst in Marburg, 2012

„Forms of Life and Death“


Die gezeigte Installation während der Ausstellung „Ansichtssuche“ in Marburg gehört in den Werkzyklus „Forms of Life and Death“.

Bereits dem Titel zu entnehmen, steht der Kreislauf von Werden und Vergehen, vom Wandel der Formen und Materialien im Mittelpunkt meiner Arbeit.
Thema ist der Kreislauf aller Dinge, seien sie biologischer, mathematischer, physikalisch - chemischer oder energetischer Natur. Stets ist es ein Verändern des (Aggregat-) Zustandes und der Sichtweise. So ist Materie ein nicht festbeschreibbares Element, sie bringt ständig neue Formen aus ein und demselben Ursprung hervor.
Reduziert man das Ganze auf seinen Kern, ist alles ein steter Wandel von Energie in ihren unterschiedlichsten Formen. Was hiernach bedeutet, dass Existenz eine nicht endliche Struktur besitzt, stattdessen vielmehr einen Wandel ein und derselben Energie  darstellt.
Dieses „Phänomen“ ist nicht nur in den naturwissenschaftlichen Bereichen zu finden. So wird dort das Eine in etwas Anderes gewandelt und bildet einen fortwährenden Kreislauf. Energie kann sich nicht in Nichts auflösen.
Weiterhin ist diese sehr philosophische Frage auch auf die energetische Struktur des Lebens anzuwenden.

Mit meiner Arbeit versuche ich hinter die Phänomene der Lebensstruktur zu schauen. Das vormals durchsichtige Material wird durch seine Bearbeitung – Energiezufuhr – in einen weiteren Aggregatzustand gewandelt. Es entstehen weiche fließende sich ausdehnende Flächen und harte weißliche sich zusammenziehende Punkte. Teilweise noch transluzent geben die verschieden festen Materialstufen dem Betrachter das Gefühl hinter das darunter Liegende blicken zu können – einen Blick hinter die Phänomene werfen zu können. Tatsächlich lässt die Installation aber auch bewusst die ganz reale Sicht auf den Raum dahinter und darunter zu.

Ziel ist es – welchen Blick der Betrachter auch immer auf und hinter die Dinge wirft – neue „Ansichten“ und Perspektiven zu öffnen. „Ansichten“ vom existierenden Dasein in all seinen Formen. Und wie unterschiedlich auch die „Suche“ fociert ist, so formiert sie sich im Kern als Etwas was am Grunde vieler philosophischen und existenzialistischen Fragen liegt – losgelöst von Zeit, Raum und Ort.


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